Erstnachweis der Nymphenfledermaus

(c) Michael Schmitz

 
Erstnachweis der Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) für Deutschland gelungen!
 
Im Jahr 2001 haben Otto von Helversen et al. eine neue Fledermausart aus der Gattung Myotis beschrieben, die sie erstmals in Schluchtwäldern in Griechenland nachgewiesen haben. Die neue Art wurde nach einer Figur aus der griechischen Mythologie, der Nymphe Alcathoe benannt (Ovid, Metamorphosen IV, 407ff). Der Sage nach widersetzte sich Alcathoe in einer dieser abgelegenen Schluchten einst den Zudringlichkeiten des Gottes Dionysos, worauf dieser sie zur Strafe in eine Fledermaus verwandelte.
 

Zusammen mit Dr. Robert Brinkmann ist es mir gelungen, die Nymphenfledermaus erstmals in Deutschland nachzuweisen. Das Weibchen wurde im Juni 2005 in einem feuchten, altholzreichen und eichendominierten Wald in der Rheinaue zwischen Offenburg und Kehl gefangen. Um den Fund abzusichern, wurde dem Tier ein genetische Probe entnommen und wieder frei gelassen. Frieder Mayer (Universität Erlangen), der bereits an der Erstbeschreibung der Art beteiligt war, hat das Material genetisch untersucht und schließlich den Erstnachweis für Deutschland bestätigt.

Im Nachgang zum Erstnachweis habe ich zusammen mit deutschen und europäischen Kollegen alle bislang in Europa bekannt gewordenen Nachweise der Nymphenfledermaus zusammengefasst, diskutiert und kartographisch dargestellt. Der Artikel (NIERMANN et al. 2007) enthält zudem die Erstnachweise für Deutschland, Polen, Albanien und der Türkei (siehe Literaturliste). Ergänzend hierzu finden sich erste Hinweise zur Lebensraumnutzung der Nymphenfledermaus in Deutschland, die im Rahmen von Untersuchungen am südlichen Oberrhein im Juni 2006 ermittelt wurden (BRINKMANN & NIERMANN 2007, siehe Literaturliste).