Werkzeug

Fledermäuse führen ein Leben im Verborgenen. Die systematische Erfassung dieser Tiere setzt daher zwingend den Einsatz von Hilfsmitteln voraus, die es uns erlauben Fledermäuse zu hören, zu sehen, zu zählen, zu fangen und zu verfolgen. Ohne Werkzeug geht es nicht.
 

Mit Hilfe von Detektoren können die Ultraschalllaute der Fledermäuse erfasst und aufgezeichnet werden. Sie gestatten die Bestimmung der meisten Arten und die Ermittlung der Lebensraumfunktionen. Außerdem sind sie vielfältig einsetzbar (im mobilen Einsatz, als Dauererfassungen) und ihr Einsatz ist für die Fledermäuse störungsfrei. Aus diesen Gründen sind die Geräte heute nicht mehr aus der angewandten Fledermauskunde wegzudenken. Das Büro verfügt über eine Vielzahl verschiedener Geräte. Zu den mehr als ein Dutzend verschiedenen Detektortypen zählen u.a.:
  • Batlogger A, A+ und M,
  • Anabat Swift, Express, SD1 und SD2 und Roostlogger,
  • Batcorder und
  • Pettersson D240x und D1000x
Speziell beim Einbau in Windenergieanlagen kommen Systeme zum Einsatz:
  • mit eigenen Industrierechnern und Material von Avisoft Bioacoustics
  • von Bioacoustic Technology (BATmode S und BATmode 2S)
Alle gängigen Detektortypen sind dabei repräsentiert (Teiler-, Mischer-, Echtzeit- und Zeitdehnerdetektoren). Die Palette der Detektoren reicht von einfachen Geräten für Exkusionsteilnehmer bis hin zu Spitzentechnik. Einige Geräte eignen sich besonders für die Dauererfassung in Quartieren, Windenergieanlagen oder in der freien Landschaft, andere spielen ihre Vorteile im mobilen Einsatz aus. So speichert der Batlogger zu jeder Aufnahme eine Koordinaten sowie die Lufttemperatur ab.
 
Mit der wachsenden Bedeutung von automatisierten Erfassungen und der entsprechend gestiegenen Anzahl der Dateien wird die Unterstützung bei der Darstellung, Verwaltung, Analyse und Bestimmungs der Dateien immer wichtiger. Zum Einsatz kommen daher u.a. AnalookW, BatExplorer, Sonobat™, bcAdmin und batIdent sowie SonoChiro®.

 

Mit Hilfe von Netzen werden die Fledermäuse gefangen. So lassen sie sich nicht nur sicher bestimmen, sondern auch ihr Alter, ihr Geschlecht und ihr Reproduktionsstatus kann festgestellt werden. Um die winzigen Zahnmerkmale zu erkennen, hat sich der Einsatz eines Otoskops oder einer beleuchteten Lupe bewährt. Direkt nach dem Fang werden die Tiere wieder freigelassen. Um den Fangerfolg zu erhöhen, setzen wir schon seit Jahren erfolgreich Autobats oder ähnliche Klangattrappen der Fa. Avisoft und der Fa. Apodemus ein. Netzklammern ermöglichen einen schnellen Auf- und Abbau der Netze.

Mit einem Autobat lassen sich Ortungs- und Sozialrufe von Fledermäusen simulieren. Das Gerät wurde u.a. von David Hill an der Universität Sussex (GB) entwickelt, um den Erfolg schwierig zu fangender Arten (z.B. Bechsteinfledermaus) zu erhöhen. Die Programmierung der Rufe ist umständlich, doch einmal in das System integrierte Rufe können in sehr hoher Qualität (Signal-Rausch-Verhältnis) abgespielt werden.

Die abgespielten Rufe führen dazu, dass Tiere aus der unmittelbaren Umgebung angelockt werden und sich neugierig der Schallquelle nähern. Die Wahrscheinlichkeit, diese Tiere mit den unmittelbar daneben stehenden Netzen zu fangen steigt damit deutlich. Die Wirkung des Autobats ist wissenschaftlich belegt (HILL, D.A. & GREENAWAY, F. 2005: Effectiveness of an acoustic lure for surveying bats in British woodlands. Mammal Rev. 35(1): 116–122.). Demnach erhöht das Autobat den Fangerfolg massiv. Dieser Befund wird durch den eigenen Geländeeindruck bestätigt.

Bei der Telemetrie, d.h. der Verfolgung einzelner, besendeter Tiere kommt ein Empfänger von Wildlife Materials zum Einsatz. Die Sender stammen inzwischen meist von der Fa. Telemetrieservice Dessau.

Für die optische Kontrolle von engen (potenziellen) Quartieren verwenden wir einen Video-Endoskop. Außerdem verfügt das Büro über verschiedene Lichtschranken (insbesondere um Geräte der Fa. ChiroTEC). Außerdem gehören zwei mobile Wärmebildkameras zum Materialbestand, die die nächtliche Beobachtung der Fledermäuse z.B. an Quartieren unglaublich erleichtert.

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